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BUNKER REQUIEM DOKUMENTATION

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We Dig It! @ University of the Arts Bremen

Konzertperformance der Hochschule für Künste Bremen im Denkort Bunker Valentin
11. Juni 2023

Ein Projekt der Interpret*innenkammer mit Unterstützung von We Dig It!

Am Denkort Bunker Valentin wurde die interdisziplinäre Konzertperformance „Bunker Requiem – NO MORE WAR“ von Studierenden der Hochschule für Künste (HfK) Bremen aufgeführt. Ausgangspunkt ist das Graffito „NO MORE WAR“, welches einst an der Stirnseite des ehemaligen UBootBunkers in BremenRekum zu lesen war.

„Der Schriftzug wurde damals schnell übermalt. Bis 2010 nutzte die Bundeswehr den Bunker als Lagerfläche. Jetzt bringt die Natur die politische Botschaft erneut ans Tageslicht, die Verwitterung legt die rote Farbe des Schriftzugs langsam wieder frei und regt uns an, über verschiedene Zeitschichten, die Künste und Politik, Gedenken und Erinnerung sowie über die Verbindung und Potentiale unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen mit politischer Bildung nachzudenken“, erklärt Raphael Sbrzesny, bis Sommer 2023 HfKProfessor für Kreation und Interpretation mit den Schwerpunkten Sound, Performance und Konzept. Zusammen mit Felix Elsner, Professor für Musikpädagogik an der HfK, hat er das Projekt auf Einladung von Annemarie Strümpfler und dem Denkort Bunker Valentin initiiert.

Was war konkret am 11. Juni im Denkort Bunker Valentin zu erleben?

Die Bunkerwand mit dem „NO MORE WAR“Schriftzug sieht in Nahaufnahme aus wie abstrakte Kunst und diente zehn Musiker*innen als grafische Notation, die sie live in Echtzeit verklanglichten. „Zehn Performer*innen agierten mit tragbaren Lautsprechern und Texten, entwickelten eigene Narrative mit Schattenspielinterventionen und digitalen Mitteln. Das Ziel: dem auratischen Moment der pompösen Architektur des Schreckens nicht zu erliegen, sondern diese im Sinne einer ‚forensischen Pädagogik‘ mit beweglichen Lichtquellen, Klang und den eigenen Stimmen zu dekonstruieren“, so Sbrzesny. „Performative Strategien der Katharsis und einen möglicher Prozess der Heilung zu erproben, sind Herausforderungen denen sich die Studierenden stellten.“

Mit diesem Projekt schließen die Studierenden an das Recherche, Ausstellungs und Kooperationsprojekt „Re:Bunker“ an, welches 2019 von Prof. Dr. Mona Schieren und Prof. Katrin von Maltzahn angestoßen und realisiert wurde. Dabei standen die Architektur, eine Kulturgeschichte des Bunkers allgemein und die Bildende Kunst im Zentrum der Auseinandersetzung. Nun erkunden die Studierenden was es konkret heißt, an einem Ort Kunst zu machen, an dem bis zu 10.000 Kriegsgefangene, KZHäftlinge, zivile Zwangsarbeiter und Gefangene der Bremer Gestapo für die NSKriegsmaschinerie arbeiten mussten und viele an Unterernährung, Krankheiten und der Gewalt der Wachmannschaften starben. Wie ist die Erinnerung daran mit künstlerischen Mitteln lebendig zu halten, ohne ritualisierte Gedächtniskultur zu bedienen oder ‚Versöhnungstheater‘ zu machen? Dabei würden Menschen nur sich selbst beweisen, wie weit sie von den Verbrechen des Nationalsozialismus entfernt und wieder gut geworden seien, so der deutsche Publizist Max Czollek. Außerdem interessierte die Studierenden, wie sich künstlerische und politische Bildung vereinen lassen, um eine eigene Stimme zu entwickeln und sich damit in aktuelle gesellschaftliche Diskurse einbringen zu können.

Für die Studierenden – gleichermaßen aus den Bereichen Musik, Freier Kunst, Integriertem Design und Digitalen Medien – ging es pragmatisch auch darum, innerhalb der HfK Bremen jeweils andere Disziplinen und Studiengänge kennenzulernen und gleichzeitig mit einem Ort außerhalb der Hochschule zu kooperieren. Insbesondere die Studierenden des Fachbereiches Musik sollten mit unkonventionellen Konzertformaten in Berührung kommen und neben den klassischen Spielstätten neue PerformanceMöglichkeiten erproben.

posted by trassar1l